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Pressemitteilung - 17. Juli 2024 11:34»Mir hat beim Lesen der Atem gestockt.« Hera Lind über Liane Kirchners

Liane Kirchner

Aktualisiert: 24. Sept. 2024




Liebe Kolleg*innen,

die Geschichte, die Liane Kirchner in der Schreibwerkstatt von Hera Lind ihren Zuhörer*innen erzählte, verschlug allen schier den Atem. Der Mann ihrer Großmutter hatte einen Tunnel gegraben, von West nach Ost, um seine Frau und ihren Sohn auf diese Weise in den Westen zu holen. Wir kennen ihn heute unter dem Spitznamen »Tunnel-Dieter«. Mit Maschinengewehrsalven in besagtem Keller in Ostberlin wurde er empfangen. Dieter Hötger landete für neun Jahre im berüchtigten Gefängnis Bautzen II, von wo aus er zwei Ausbruchsversuche unternahm. Der zweite Ausbruchsversuch gelang, sogar aus jahrelanger Einzelhaft, in die sie den willensstarken, systemschädigenden Rebellen aus Westberlin gesteckt hatten. Eine dramatische Verfolgung folgte ...Zeitgleich saß Lianes Großmutter Brigitte im Frauengefängnis ein, und nicht nur wurde Brigittes damals kaum elfjähriger Sohn Axel für vierzehn Tage in sogenannten Arrest, eine Inobhutnahme durch die DDR Behörden, gesteckt, sondern wurde ihr auch später mehrfach angedroht, er würde in ein Heim gesteckt. Axel, der später Lianes Vater werden sollte ...

Liane Kirchner erzählt tief bewegend von dem Trauma, das Gewalt und Willkür des DDR-Regimes ihrer Familie zugefügt haben. Und sie erzählt von Willenskraft, vom Sich-nicht-unterkriegen-lassen und dem Mut zu lieben.

Dabei blickt sie mit großem Respekt auf die Willensstärke des Mannes, der einmal der Ehemann ihrer Großmutter war. Dieter Hötger hat sich nicht brechen lassen, er stand immer für Selbstbestimmung und Freiheit. Auch ihre Großmutter Brigitte musste eine lange Haftstrafe absitzen, ihr Sohn wurde ihr genommen. Und schließlich wurde sie zur Scheidung gezwungen. Die einstmals Liebenden wurden in zwei verschiedene Welten zurückkatapultiert: Dieter in den Westen und Brigitte in den Osten. Beide fingen ein neues Leben an. Doch die Folgen für die Familien waren schwer. Axel, als Sohn zweier Eltern, die als Staatsverräter eingesessen hatten, durfte nie studieren, nie seinen Traumberuf ergreifen.

Und so erzählt Liane Kirchner nicht nur die Geschichte ihrer Großeltern, sondern auch die ihrer Eltern, die den Langzeitfolgen der Willkür und Freiheitsberaubung schließlich erlagen.

»Ihr Buch ist keine Abrechnung. Ihr Buch ist ein ebenso erhellendes wie versöhnliches Muss. Es sollte Pflichtlektüre für alle sein.« Hera Lind

Liane Kirchner ist Mutter von sechs Kindern und wohnt mit ihrem Mann und den fünf gemeinsamen Kindern, die noch nicht flügge sind, in einem Vorort von Berlin. Sie liebt den Sommer, Goethe und Italien. Mit Blick in den Rosengarten schreibt sie in den Abendstunden an ihrem nächsten Roman.

Gern merke ich Sie für ein Rezensionsexemplar vor oder schicke Ihnen die PDF-Fahne vorab.

»Sanssouci war nicht mehr frei« erscheint am 2. September.

Am 7. September findet Liane Kirchners Buchpremiere in Berlin statt.


Herzliche Grüße


Marion Nielsen

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